mario hiriart

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Die Sendung des Laien

Vor einigen hundert Jahren war die Gesellschaft noch weitgehend theozentrisch ausgerichtet. Malerei, Bildhauerkunst, Musik, Literatur, Baustil, Bauwerke, Reichsinsignien und anderes hatten mehrheitlich christliche Ausdrucksweisen. Auf der anderen Seite waren nur sehr wenige an der Gesellschaftsformung beteiligt. Auch was den Glauben angeht, gaben wenige Auserlesene den Ton an. Für die Mehrheit galt: Wessen Brot ich ess, dessen Glaub ich hab. War der Herrscher katholisch, so in der Regel auch das Volk. Die Glaubensentscheidung des Einzelnen stellte sich nicht so wie heute und hatte in der Kirche nicht den Wert wie heute. Ob nicht hier die Pläne Gottes in die Geschichte sprechen, dem Laien mehr Entscheidungsfreiheit, mehr Verantwortung und Einfluss zu geben? Im letzten Konzil findet dies im neuen Kirchenverständnis vom »Volk Gottes« begrifflichen Ausdruck.

»Im Wirkungskreis des Laien braucht man Laienapostel. (...) Das Problem, dem wir in unserer Zeit gegenüberstehen, verlangt eine lebensmäßige Lösung. (...) Es fehlten ihr (der Kirche, d.R.) werktagsheilige Laien. (...) Aufgabe der Kirche in dieser laikalen Krise ist nicht hauptsächlich, Lehren zu erteilen, sondern heilige Laien auszubilden, die man an die Seite der größten Heiligen der Kirchengeschichte stellen kann. (...) Niemand kann bezweifeln, dass die Krisen des modernen Ehelebens nur vom verheirateten Laien eine lebensmäßige Lösung finden können. Priester, Ordensleute und unverheiratete Laien (...) können logischer Weise kein heiliger Familienvater oder heilige Ehefrau sein, wie sie die Kirche in unserem Jahrhundert braucht. Auch im Bereich des öffentlichen Lebens braucht man eine Lebenslösung (in Form von Gemeinschaften mit heiligen Laien, d.R.). « (M. Hiriart, 1957)

Mario sieht zwei große Aufgabenfelder, die sich gegenseitig beeinflussen: Wir brauchen Väter und Mütter, die mit vereinten Kräften sich um gelebte, christliche Familienspiritualität bemühen. Dies ist in nichtchristlicher Kultur natürlich viel schwieriger, als wenn die Kulturelemente mit ihrem Einfluss christlich miterziehen würden. Auf der anderen Seite braucht es also auch Laien in allen Berufen, die ihr Leben ganz dem Ziel widmen, dass Christus neu schöpferisches Zentrum der Gesellschaft wird. Diese gigantische Aufgabe hat ein gelebtes Beispiel, einen Fürsprecher im Himmel, einen Heiligen: Mario Hiriart.

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marienbrüder, 2005